Mit der Wahl der Liebe als grundlegendes Element ihrer Arbeit konzentriert sich Petra Lottje auf die Zweierbeziehung als politisches Element des Miteinanders. Lottje arbeitet seit ihrer Studienzeit in Braunschweig mit den Mechanismen des sozialen Lebens, Dramen, Sehnsüchten, und Manipulationen des Alltags. W\’e4hrend in den ersten Jahren reduzierte Strichzeichnungen Mittel ihres Ausdrucks waren, begann sie später durch das Interesse an der Dimension des gesprochenen Wortes und dessen fataler Macht schliesslich mit der Konzentration auf Video.
Petra Lottje entnimmt Satzfetzen und knappe Aussagen aus Filmen, wählt kurze Momente aus, um sie ihren Protagonisten neu in den Mund zu legen. Sie setzt bereits durch deutsche Synchronisation verfremdete Tonsequenzen neu in Szene und lässt ihre Darsteller tonlos die Lippen dazu bewegen, bewirkt dadurch eine mehrfache Verfremdung. Vom Unterhaltungsprogramm auf diese Weise isoliert und herausgestellt, bekommen dahingeworfene Sätze ihre wahre Bedeutung ohne jede Beeinflussung durch filmisch aufgebaute Atmosphäre. Ein Mann und eine Frau im Gegenüber liefern sich ihren Sehnsüchten und ihrer Drangsal aus, Menschen murmeln einsam vor sich hin, leben in ihrer eigenen Gedankenwelt. Die ausgewählten Sprachfetzen offenbaren die tatsächliche Schwere ihres Inhaltes, ihr ganzes Drama, wenn alles Ablenkende um sie herum weggelassen wird.
Tatsächlich ist der ursprüngliche Zusammenhang im Originalfilm ist für Lottje unwichtig, durch die Entnahme einzelner Aussagen werden ursprünglich markig gesprochene oder einfach dahingeplapperte Worte neu definiert und auf ihre ursprüngliche Aussage zurückgeführt. Zurück bleibt nicht nur die Reduktion auf das Maximum, sondern auch unweigerlich das Hinterfragen der emotionalen Wirkung von Spielfilmen; und nicht zuletzt auch die Frage, warum wir ein immerwährendes Interesse haben, den Gefühlsäusserungen anderer Menschen zuzuschauen.
Petra Lottje ist stets selbst Protagonistin ihrer Videos. Benötigt sie ein Gegenüber, arbeitet sie prinzipiell mit Darstellern ohne Schauspielerfahrung. Wieder reduziert sie mit dem bewussten Einsatz von unverfälschten Personen auf die ungeschminkte Originalaussagen. Ebenso bewusst mischt Lottje Tonspuren aus alten schwarz-weiss Filmen mit denen aktueller Filme. Die Inhalte der Dialoge waren damals schon lange gültig und sind es auch heute noch – und daran wird sich nichts ändern.
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Galerie Jarmuschek + Partner, Pressemitteilung: Director’s Cut
Mit der Wahl der Liebe als grundlegendes Element ihrer Arbeit konzentriert sich Petra Lottje auf die Zweierbeziehung als politisches Element des Miteinanders. Lottje arbeitet seit ihrer Studienzeit in Braunschweig mit den Mechanismen des sozialen Lebens, Dramen, Sehnsüchten, und Manipulationen des Alltags. W\’e4hrend in den ersten Jahren reduzierte Strichzeichnungen Mittel ihres Ausdrucks waren, begann sie später durch das Interesse an der Dimension des gesprochenen Wortes und dessen fataler Macht schliesslich mit der Konzentration auf Video.
Petra Lottje entnimmt Satzfetzen und knappe Aussagen aus Filmen, wählt kurze Momente aus, um sie ihren Protagonisten neu in den Mund zu legen. Sie setzt bereits durch deutsche Synchronisation verfremdete Tonsequenzen neu in Szene und lässt ihre Darsteller tonlos die Lippen dazu bewegen, bewirkt dadurch eine mehrfache Verfremdung. Vom Unterhaltungsprogramm auf diese Weise isoliert und herausgestellt, bekommen dahingeworfene Sätze ihre wahre Bedeutung ohne jede Beeinflussung durch filmisch aufgebaute Atmosphäre. Ein Mann und eine Frau im Gegenüber liefern sich ihren Sehnsüchten und ihrer Drangsal aus, Menschen murmeln einsam vor sich hin, leben in ihrer eigenen Gedankenwelt. Die ausgewählten Sprachfetzen offenbaren die tatsächliche Schwere ihres Inhaltes, ihr ganzes Drama, wenn alles Ablenkende um sie herum weggelassen wird.
Tatsächlich ist der ursprüngliche Zusammenhang im Originalfilm ist für Lottje unwichtig, durch die Entnahme einzelner Aussagen werden ursprünglich markig gesprochene oder einfach dahingeplapperte Worte neu definiert und auf ihre ursprüngliche Aussage zurückgeführt. Zurück bleibt nicht nur die Reduktion auf das Maximum, sondern auch unweigerlich das Hinterfragen der emotionalen Wirkung von Spielfilmen; und nicht zuletzt auch die Frage, warum wir ein immerwährendes Interesse haben, den Gefühlsäusserungen anderer Menschen zuzuschauen.
Petra Lottje ist stets selbst Protagonistin ihrer Videos. Benötigt sie ein Gegenüber, arbeitet sie prinzipiell mit Darstellern ohne Schauspielerfahrung. Wieder reduziert sie mit dem bewussten Einsatz von unverfälschten Personen auf die ungeschminkte Originalaussagen. Ebenso bewusst mischt Lottje Tonspuren aus alten schwarz-weiss Filmen mit denen aktueller Filme. Die Inhalte der Dialoge waren damals schon lange gültig und sind es auch heute noch – und daran wird sich nichts ändern.